Tuareg Rallye 2014

Die Tuareg Rallye 2014 fand in diesem Jahr zum zweiten Mal in Tunesien statt (ab 2015 wieder in Marocco). Zusammen mit dem Daktec Team reisten wir einige Tage zuvor nach Douz, um zu entspannen und die Fahrzeuge zu optimieren.

 

Tag 1: Der erste Renntag führe durch die Dünen um Douz. Wir starten etwas verhalten, hatten aber nach wenigen Minuten bereits mehrere Fahrzeuge aus der Profi Klasse eingeholt, die sich bei den ersten grossen Dünen deftig eingegraben hatten. Wir umfuhren die Stelle und kamen zügig voran. Dem Sieger der Amateurklasse halfen wir als unerfahrene Neulinge 3x aus dem Sand. Auf dem letzten grossen Dünenkamm hatte sich erneut ein Profifahrer mit seinem roten Evoque Bowler ziemlich ungeschickt eingegraben und wir mussten ihn umfahren. Leider bin ich etwas spät vom Gas und hab den kompletten Range bis auf die Bodenplatte eingegraben. Die ersten Versuche das Auto mit dem Hi-Lift anzuheben und dann die Sandbretter darunter zu platzieren scheiterten, weil der Hi-Lift defekt war. In der Zwischenzeit überholten uns immer mehr Fahrzeuge aus der Amateurklasse und nach schweissreichen 40min ging es auch bei uns endlich weiter. Mit 52 Minuten Rückstand auf den Tagessieger landeten wir auf Platz 9. Wenn wir den Engländer nicht 3x rausgezogen hätten und uns nicht festgefahren hätten...die Ambitionen stiegen.

 

Tag 2: Der zweite Renntag ging vermehrt über Piste und da zeigte der Range sein wahres Können. Das Fahrwerk ist genial, der Range fliegt über die Piste und klebt sogleich auf dem Untergrund. Innert 60min hatten wir 5 unserer Konkurrenten bereits überholt. Und dann passierte es - ich denke es war eine Mischung aus Übermotiviertheit und auch ein Navigationsfehler, da wir 300m vorher hätten abbiegen sollen - mit 110 km/h überholten wir ein weiteres Fahrzeug und zurück auf der Piste war die Strasse plötzlich komplett weggebrochen. Trotz Vollbremsung rasten wir mit 60-80 km/h in ein 1 Meter tiefes Loch. Der Einschlag war heftig, aber dank 6-Punktgurtsystem ist uns nichts passiert. Voll mit Adrenalin legte ich den Rückwärtsgang ein und fuhr ohne Probleme aus dem Loch. Was mich etwas stutzig machte, dass Lenkrad stand auf 7 anstatt auf 12 Uhr. Die Fahrt ging zügig weiter und wir überholten noch ein Fahrzeug. Beim ersten Checkpoint entdeckte ich den Schaden. Das linke Vorderrad stand ziemlich schräg und es lief Achsschenkel Öl aus. Die 20km Transferstrecke zum Checkpoint 2 legten wir gemütlich zurück und am Checkpoint angekommen wurde der Schaden begutachtet. Die Hoffnung, dass nur das Achschenkel Lager defekt war, wurde leider nicht bestätigt. Die ganze Achskugel sah ziemlich ausgeschlagen aus. Somit war an eine Weiterfahrt nicht zu denken und der Range wurde per LKW nach Gafsa transportiert. Die Ersatzteilsuche in Gasfa verlief erfolglos. Toyota Teile findet man überall aber Land Rover scheint nicht so beliebt zu sein. Die anderen Land Rover im Wettbewerb waren bereits mit der neuen Disco 2 Lenkung ausgestattet.

 

Tag 3: Start ohne uns. Auf dem Anhänger ging es mit dem Range nach Douz. Kompetent wurde der Schaden in der 4x4 Garage am Kreisverkehr repariert. Für mich ein Phänomen, wie oder besser wo sie all die Teile aufgetrieben haben. Zurück beim Team in Nefta kam die ernüchternde Neuigkeit vom Daktec Teamschef - der Range ist wieder Straßen tauglich, aber Offroad sollte ich damit nicht mehr fahren oder ich zerlege die Achse vorne noch komplett. Der Frust war tief und wir waren zu Touristen degradiert worden.

 

Tag 4-7: verbrachten wir mit Sonnenliegen, Biertrinken und Chillen. Es gab viele aufmunternde Worte von anderen Teilnehmern - ein Engländer meinte, dass er erst bei seiner 4. Tuareg Rallye das Ziel gesehen hat. Ein anderer Englänger offerierte mir seinen WIldcat auszuschlachten, da er eh hinüber sei - wahrer Rallyespirit. Es kann nur besser werden, denn wir kommen wieder.