Balkan Breslau 2018

 

Ankunft und Einrichten

Die 1800 km haben wir in 32 h abgespult. Auch die serbische Grenzkontrolle war innert 5min mit Laderaumkontrolle abgeschlossen. Leider war das gebuchte Hotel geschlossen und wir haben im Bus gepennt.

Das erste Camp der Balkan Breslau liegt auf 1300 müM in Borovets bei Sophia. Anmeldung, Fahrzeugcheck und 1. Hilfekurs absolviert und wir warten nun morgen auf den Start gegen Mittag.

 

Tag 1 - sich Einspielen: Wir sind im Ziel. Festgefahren in einer Auswaschung und noch etwas mit der Navigation geübt - kommt gut. Alle Wegpunkte angefahren, keine Strafpunkte! Was haben wir gelernt, wenn man weiss dass die Spalte zu breit ist nicht Augen zu und durch. Und das Roadbook wird immer von links nach recht gelesen. Auto wurde übel durchgerüttelt, aber keine Schäden.

 

Tag 2: 195km Wertung und 175km Transfer. Keine Navigationsfehler, kein Festfahren und Bier im Ziel (war aber zu müde ums es leer zu trinken).

 

Tag 3: Nach 40km das vordere Differential geschrottet. Fahrfehler, zu schnell in einen Graben rein, aus dem Graben rausgesprungen und mit gedrückter Bremse in die nächste Welle reingelandet - knacks!

Kardanwelle entfernt und mit etwas Gekröse zurück ins Camp - haben ein Ersatz Differential dabei. Der fehlende Flansch wurde eben au Sophie geliefert. Sind sehr optimistisch, morgen geht es weiter.

Was haben wir gelernt, nicht im Sprung die Bremse drücken und bei der nächsten Rallye ein zusammengebautes Differential mitnehmen. Der Rahmen ist an der hinteren Karosserie Aufnahme leicht angerissen (passt so).

 

1 Uhr am Morgen - alles läuft wieder.

 

Analyse des Schadens: vermutlich haben wir das vordere Differential bereits an Tag 1 angeknackts, als wir aus der Auswaschung herausgezogen wurden - Vollgas mit gesperrten vorderen Differential. Danach hat es ziemlich nach Achsöl gestunken. Weitere Schwachstelle entdeckt - die vordere 100% Sperre hat kein Pegging!

 

Tag 4: Nach 600km heute sind wir am Schwarzen Meer und die Differential Reparatur hält. Auch in der Wertung lief es für uns wirklich gut und sind bei der Tagesetappe im Mittelfeld gelandet - mehrere Autos sind wegen Defekt ausgefallen. Wir können nur den Ausfall einiger Features wie Fensterheber und Terra Trip Klicker erwähnen. Sonst der Arsch schmerzt und wir haben kiloweise Staub im Auto.

 

Tag 5: Naja, wir sind im Ziel. In der ersten Wertung ziemlich verfahren uns etwas angezickt, aber danach lief die Navigation tadellos. Aber irgendwie mag Miss Daisy diese Schlaglochpisten, nein eher Gräben, nicht so. Aktuell haben wir Strom Probleme mit dem Zündschloss, es funktioniert nicht immer - Verkabelung oder Zündschloss Mechanismus. Aber mit etwas Geduld springt der Wagen dann doch an.

 

Tag 6: 550km über Pisten, Geröll, Berge und Felder. Sind zu frieden. Bei der zweiten Transferstrecke verfahren und 10min zu spät am Start. Fehler im Roadbook, es gab keine Strafzeit. Im Wald den Schnorchel demoliert und immer noch Zündungsproblem, nach dem Austausch von 2 Relais funktioniert es wieder. Die 31 jährigen Relais nach der Rallye mal austauschen.

In der letzen Wertung wollten wir vor der Nacht ins Camp oder ins Bier, Platz 11 von 28 Teilnehmern!

 

Tag 7: Die erste Wertung über 86km war sehr ruppig durch Wald, Flussbetten und Geröll. Bei Kilometer 70 einen U-Turn über eine Brücke sehr eng angefahren und an der Kante der Brücke hängengeblieben - knacks, Längslenker war gebrochen. Wir fuhren die Wertung noch ins Ziel und entschieden uns ins Camp zurückzufahren um das Auto zu reparieren. Ansonsten Schnorchel liegt nun ganz irgendwo im Wald, Motorhaubenbefestigung gebrochen und beide Dämpfer vorne rechts verbogen.

 

Analyse: Hydraulische Achsanschläge mit einer Gegenkraft von 6 Tonnen und die Achsfangbänder gehen auf die Längslenker. Vermutlich wird durch diese Konstruktion der Längslenker nicht nur längs sondern auch vertikal stark Belastet. Der Schlag hat dann schlussendlich zum Bruch geführt - gibt was zum Umbauen nach der Rallye! 

 

Tag 8: waren nochmals eine Wertung an 140km und eine über den Strand ins Ziel von 16km zu bewältigen. Die Pisten waren vermehrt über Feldwege und somit wurde das Auto nicht mehr so stark beansprucht wie an den Tagen zuvor - die verbogenen Dämpfer danken.

Die letzten 2km waren über weichen Sand am Strand des Schwarzen Meers entlang durch das Ziel. Wir wollten nicht kurz vor dem Ziel stecken bleiben und haben den Luftdruck auf 1bar reduziert. Mit Vollgas im 4. Gang und in Untersetzung ging es über den Strand vorbei an festgefahrenen Autos und jubelnden Zuschauern ins Ziel!

 

Es waren geniale, aber anstrengende Tage in Bulgarien. Der  ganze Aufwand vorab hat sich gelohnt und wir haben eine super Teamleistung erbracht.