Tunesien 2010/2012/2013/2016

Neujahr 2010/2011

Mit ATW Weihnachten betrat der Defender TD5 zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent. Die Tour wird unvergesslich bleiben. Diese Ruhe und Weite, die traumhaften Sonnenuntergänge und der Sternenhimmel gespickt mit Sternschnuppen, Erholung pur. Die ganze Reise war vom erfahrenen Team der ATW super organisiert - gerne wiedermal. Die Tour führte uns von Tunis durchs Gebirge in die Stadt Douz, das Tor zur Sahara. Weiter durch den Sand, vorbei am Jebil Nationalpark, dem Berg Tembain zum verlornenen See an der militärischen Sperrgrenzen im Süden von Tunesien, auch ein Besuch der Seerosenfelder durfte nich fehlen.

 

Detallierter Reisebericht

Tag 1: Treffpunkt Hafen Genua (25.12.2010)

Kurz nach dem Mittag traffen wir uns am Hafen von Genua und reihten unsere Fahrzeuge in die Kolone der unterschiedlichsten 4x4 und total überladenen PKWs ein. Einreihen mussten auch wir uns, um nach dem italienischen Prinzip unsere Dokumente für die Ausreise zu bekommen. Chaos pur - aber die Fähre lief aus, auch wenn mit ca. 7 stündiger Verspätung. Einige Fahrzeuge mussten auf ein Frachtschiff verladen werden, da dank italienischem Beladeystem für diese kein Platz mehr da war.

 

Tag 2: Ankunft Tunis, Übernachtung am Meer (26.12.2010)

Nach 22 stündiger Überfahrt erreichten wir kurz vor Mitternacht Tunis. Die Einreise verlief problemlos. Ein Stempel für mich und einen für den Landy in den Reisepass, dass wars.

Nach ca. 120km verliesen wir die Autobahn bei Enfidaville und verbrachten unsere erste Nacht im Dachzelt auf dem afrikanischen Kontinent direkt am Meer.

 

Tag 3: In Gebirge in Richtung Douz (27.12.2010)

Mit Autobahn war es nun vorbei, zum Glück, und wir fuhren durch kleine Dörfer und weiter ins Gebirge in Richtung Douz. Unsere Fahrt war gezäumt von diversen Gemüseverkäufern und mit Dromedarköpfen dekorierten Metzgereien, war wohl Schlachttag. Nach 250km erreichten wir unsere Campstelle und genossen kaltes Bier in der warmen Sonne. Die Temperaturen stürzten aber ins fast bodenlose beim Eindunkeln.

 

Tag 4: Ankunft in Douz (28.12.2010)

Frisch gestärkt mit italienischem Espresso ging unsere Reise weiter in Richtung Douz. Den ausgetrockneten See Chott El Fejaj (GPS: N33 52.7 E9 04.3) zu durchfahren scheiterte daran, dass der See nicht ausgetrocknet war. Naja, auch Offroadfahrer müssen sich mal Eingeständnisse machen, wir nahmen den Damm über den See. In Douz auf dem Campingplatz Dessert Club (GPS: N33 27.21 E9 01.52) genossen wir für mindesten 1 Woche unsere letzte Dusche und stimmten das kommende Saharaerlebnis mit einem Chäsfondu ein.

 

Tag 5: Die ersten Dünen (29.12.2010)

Die Nacht auf dem Camping in Douz war ok. Neben krächzende Hähnen, bellenden Hunden und schreiende Eseln, lies uns der Lautsprecher Muezzin der nahen Moschee ab 5 Uhr nicht mehr schlafen. Aber die Vorfreude auf die ersten Sanddünen von heute liesen uns gerne aufstehen - wenn es doch nicht so saukalt wäre, bevor die Sonne einem ins Gesicht strahlt. An Tag 5 fuhren wir von Douz aus ca. 55km in Richtung SO (Richtung: Ksar Ghilane) und erlebten neben staubigen Holperpisten unsere ersten kleinen Dünen. Abends konnten wir zum ersten Mal den wunderschönen Sternenhimmel mit seinen unzähligen Sternschnuppen am Lagerfeuer bewundern, bei Temperaturen knapp unter Null Grad Celsius.

 

Tag 6: Am Jebil Nationalpark vorbei in Richtung Tembain (30.12.2010)

Von 10 Stunden Schlaf herrlich erholt ging ich auf die Morgentoilette, welche ich mit einem Dünenspaziergang verbinden wollte, und musste lernen, dass Navigation in der Wüste nicht einfach ist. Da ich schlauer als meine Hinweg-Fussspuren war und natürlich einen kürzeren Rückweg kannte, entdeckte ich schlussendlich auf einer etwas höheren Düne unser Camp ca. 500 links von mir. Was lernte ich daraus, die Hinweg-Fussspuren lügen nicht.

Heute fuhren auf wir auf einer breiten, schnellen Piste links am eingezauten Teil des Jebil Nationalpark (Tor zum Park, GPS: N33 06.17 E9 03.64) vorbei und weiter durch immer höher werdende Dünen weiter in Richtung des Berges Tembain (GPS: ca. N32 52.4 E9 06.8). Nach einer Fahrt von ca. 80 km klappten wir unsere Dachzelte wiederum an einer wunderschönen Campstelle auf. Die Sonnenuntergänge in der Wüste muss man erlebt haben, einfach traumhaft.

 

Tag 7: Raclette am Silvester (31.12.2010)

Vorbei am Berg Tembain und dem Camp Mars (Zeltstadt) kämpften wir uns immer über grössere Dünen in Richtung Süden - es macht einfach Spass. Nach dem einen oder andern Abrutschen in extrem Schräglagen, kam mir die Investition eines externen Vollkäfigs für den Landy immer sympathischer vor.

Nach einer ausgedehnten Feuerholzsuche, die Wärme musste heute auch bis nach Mitternacht reichen, versammelten sich alle Teilnehmer an einem langen Tisch, zum Silvestermenu. Jeder Teilnehmer bekam von ATW einen mit Teelichter betriebenen Raclettofen überreicht und wir machten es uns unter dem Sternenhimmel so richtig gemütlich. Wir stiessen einmal nach griechischer und 2 Stunden später nach unserer Uhrzeit an. Wer hat schon einmal das neue Jahr unter mehreren Sternschnuppen begonnen, dies kann nur Glück bedeuten.

 

Tag 8: Der verlorene See (01.01.2011)

Gut ausgeschlafen machten wir uns gegen Mittag zum ca. 8km entfernten verlorenen See, Ain Oudette (GPS: N32 35.66 E09 06.58,) auf. Je weiter wir in den Süden fuhren, desto anspruchsvoller wurden die Dünen - aber unser Landy meistere alle, auch die sagenumworbene letzte Düne vor dem See. Am See genossen wir starken Grüntee und man konnte sich im Whirlpool der Quelle erfrischen. Der verlorene See ist ein beliebtes Reiseziel von Offroadfahren und auch Dünenwanderer.

 

Tag 9: 3km in 5 Stunden (02.01.2011)

Aufgrund eines Defekts an einem anderen Fahrzeug, versuchten wir dieses aus den Dünen zu schleppen. Aber nur mit Frontantrieb verwies sich das durch die Dünen zu ziehen als nicht ganz einfach. Dank Sandblech, viel Schaufelarbeit, Schiebekraft und die Power von 2 ziehenden Landys schafften wir mehrere höhere Dünen. Leider gab nach ca. 3km und 5 Stunden auch der vordere Antrieb nach und ohne eigen Antrieb, mussten schlussendlich der TCS verständig werden.

Wir erstellten unser Nachtcamp auf einer Düne und erlebten einen wunderbaren Sonnenuntergang, bald fielen alle Erschöpft von der versuchten Bergung in ihre Schlafsäcke.

 

Tag 10: Zurück zum Jebil Nationalpark (03.01.2011)

Da verständigte Bergungsdienst aus Douz am Morgen noch nicht angekommen war, blieben 4 Fahrzeuge zurück, um das defekte Fahrzeug übergeben zu können. Die restlichen Fahrzeuge fuhren vorbei am Berg Tembain in Richtung Jebil Nationalpark.

In der Zwischenzeit war die Hilfe aus Douz mit ihrem ca. 30 jährigen Unimog angekommen, wobei sie ca. 100m vor dem Treffpunkt zuerst mal einen Reifen tauschen mussten. Nach der Schüsselübergabe machten sich die kleinere Gruppe in Richtung Douz auf, um weitere Punkte der Fahrzeugbergung zu klären.

 

Tag 11: in Richtung Sandrosenfelder(04.01.2011)

Am 11 Reisetag fuhren wir ca. 60km in Richtung der Sandrosenfelder nach Westen, vorbei an einem Salzsee (GPS N33 10.2 E09 08 45.4). Der Versuch unser Camp auf einer grossen Düne zu erstellen, scheiterte am zu weichen Sand. Auch unterhalb einer Düne, kann man nett Bier trinken.

 

Tag 12: Sandrosenfelder und die letzte Nacht in der Wüste (05.01.2011)

Die Sandrosenfelder (GPS N33 11.0 E08 34.9) - es wurde wie wild gegraben und geschwitzt. Eigentlich konnte man die Sandrosen auch einfach oben abpflücken. Gegen Abend stiessen die restlichen Teilnehmer, welche nach Douz gefahren sind zu uns und wir verbrachten die letzte Nacht in der Wüste.

 

Tag 13: Zurück nach Douz (06.01.2011)

Am Donnerstag ging es nach 8 Tagen in der Wüste wieder zurück nach Douz. Ich glaube ich war noch nie so erholt. Viel geschlafen, diese Stille und Weite, gute Leute...wir kommen wieder!

Wir übernachteten erneut auf dem Campingplatz Dessert Club (GPS: N33 27.21 E9 01.52) und nach einer wohltuenden Dusche, assen wir in einem Restaurant zu Abend. Weder krächzden Hähne, bellten Hunde, schrien Esel und der er Muezzin vekündete seine Botschaft - aber ich hab war so erholt, dass ohne nachzudenken einschlief und durchschlief.

 

Tag 14: Falsche Welt (07.01.2011)

Von Douz aus fuhren wir östlich durchs Gebrige, vorbei an den Star Wars Drehorten nach Gabes und dann auf der kriminellen Landstrasse nach Sousse.

Die letzte Nacht verbrachten wir in einem all-inklusive Hotel am Meer, zwischen Rentner, welche den Winter hier verbringen. Das Buffetessen war ok, aber ich sehnte mach nach der Ruhe und dem leisen Pfeifen meines Benzinkochers. Aber die Dusche war echt cool.

 

Tag 15: Auf die Fähre (08.01.2011)

Über die Autobahn ging es zum Hafen von Tunis und ich muss sagen, die Tunesier haben das Verladen der Fähre bei weitem besser im Griff als die Italiener. Das ausgefallene Fahrzeug erreicht kurz vor Abfahrt den Hafen und auf dem Deck wurde auf die unvergessliche Reise angestossen. Danke an alle Teilnehmer und ATW für das super Erlebnis.

 

Oktober 2012 

Sand und Dünen machen irgendwie süchtig, somit ging es im Herbst 2012 zum zweiten Mal nach Tunesien und sicherlich nicht zum letzten Mal. Im Vergleich zum Neujahr 2010/2011 hatten wir tagsüber Temperaturen bis zu 40°C und Nachts fast T-Shirt Wetter. Ziel war es wieder den verlorenen See zu erreichen, was wir auch ohne grössere Probleme schafften.

 

Neujahr 2013/2014

Nach dem Rallyumbau des Range Rover Classic musste dieser ausgiebg getestet werden, somit buchten wir über ATW die Neujahrestour in Tunesien von El Borma über den verlorenen See nach Douz. Der Range schlug sich ganz gut, teilweise fehlt es im etwas an Power, aber der V8 Sound macht alles wieder wet. Wir haben die Strecke von el Borma über den verlorenen See nach Douz (300L Benzin verbraucht) ohne technische Probleme bewältigt. Wer sagt auch immer, dass der Range Rover das unzuverlässigte Auto der Welt ist?

 

Neujahr 2016/2017

Dieses Mal führen wir mit drei Autos und einem einheimischen Tourguide durch die Sahara - eindrücklich wie er jede Düne und jedes Tal kannte. Tunesien ist mit seinen Leuten und den Landschaften immer wieder eine Reise wert! 

 

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